Hier stelle ich ein paar Texte vor, die ich während meiner "Schrauberzeit" im XS-Forum, dem "Rüttler" oder in der MOTALIA veröffentlicht habe.

Bilder von meinen Mopeds waren auch in zwei Ausgaben der "Klassik-Mototorrad".

Wenn man, wie ich meine Yamaha XS 650 (ToBi Spezial 850) ein Motorrad gänzlich neu aufbaut erlebt man mitunter abenteuerliche Dinge. Dies passiert insbesondere dann, wenn man auf die sogenannten Gurus und deren technischen Sachverstand vertraut.

Also, ich wollte eine Radnabe mit Ruckdämpfern für das Hinterrad meiner XS. Im originalen Zustand hat sie keine wo drunter die Kupplung sehr leidet! Dazu las ich also in der "Bibel aller XS-Fahrerinnen und -fahrer", dem XS-Buch von Dieter Langbein. Viel Sinnvolles und Hilfreiches steht darin und es ist sicherlich sehr empfehlenswert. Leider gibt es aber auch schwächere Passagen und die können dann sehr, sehr teuer werden.

Lest also dazu den hier eingefügten Artikel, den ich im XS-Forum veröffentlicht habe und der dort wenig Begeisterung erzeugte!

"Eine RD-Radnabe mit Ruckdämpfern für meine XS"

So fing es an. Also ich baue mir gerade eine XS auf (TX 650/XS650B,Bj. 75, lese viel in Dieter Langbeins Buch zu unserer geliebten XS und fand auf Seite 135 seine Zeilen (oben rechts) zu o.a. Vorhaben. Klang eigentlich ganz einfach, also los!!! Radnabe bei Ebay ersteigert, RD 250, Bj. 73, Zustand lausig (preis ca. 60 Euro), ist ja auch schon 32 Jahre alt! Zunächst, die Radlager (3 Stück, die Originalen passen nicht, da die RD eine dünnere Radachse hat, kein Problem, gibt es als Standardradlager im Fachhandel (ca. 20,00 Euro). Natürlich passt auch der Bremsdeckel nicht, genauso wenig wie die Distanzhülse zwischen den Lagern. Alles muss aufgebohrt werden (30,00 Euro). (Sven Sanders Vorschlag die Originalachse der RD zu verwenden und in die Schwinge Bleche einzuschweißen ist mir zu aufwendig, dann kommt noch Lackieren zu den ohnehin nicht geringen Kosten!) Der Bremsdeckel der XS-Nabe passt nicht ohne erheblichen Aufwand (die Distanz stimmt nicht, da muss eine neue Büchse rein, zusätzlich wird dann auch noch ein neuer Simmering fällig!!!). Also muss doch der von der RD herhalten. Ist das dann alles geschafft, fehlen noch die passenden Distanzstücke für die Radachse, an dieser Stelle möchte ich denen die keine Drehbank haben und dazu auch nicht über die handwerklichen Fähigkeiten verfügen und auf ein Fachbetrieb angewiesen sind, sagen, auch die gibt es nicht zum Nulltarif! Also wieder die Hand ins Portemonnaie! (ca. 30,00 Euro). Wer nun glaubt alles sei geschafft, Irrtum. Natürlich passen die Originalspeichen der XS nicht, denn die RD-Nabe hat nur "Außenspeichen", wer also schon einen kompletten Satz gekauft hatte, hat nun 18 Stück (je 2,50 Euro) die nicht passen und darf die gleiche Menge, zum gleichen Preis noch dazu kaufen. Nun muss nur noch eingespeicht und zentriert werden, kann auch kaum einer der geneigten Leser, also flott die Hand ans Portemonnaie! An dieser Stelle sei noch erwähnt, die originalen Kettenrädern der XS passen nicht, für die RD gibt es kaum noch welche, und wenn dann mit 39 oder 40 Zähnen (ca. 11,00 Euro). Kann man nehmen, damit aber die Übersetzung halbwegs in Ordnung geht wird mindestens noch ein 18-er Ritzel fällig (11,35 Euro). So mache ich es, mein 850-er Motor wird das schon wuppen!!!!!!!!! Man kann sich aber auch hier vom Fachhandel helfen lassen und sich ein Kettenrad mit der gewünschten Anzahl an Zähnen „für kleines Geld“ (?!) anfertigen lassen. Um ein Haar sind wir fertig, fehlt nur noch das Distanzstück hinter dem Kettenrad, damit das auch alles schön fluchtet. Kann man auch für gutes Geld anfertigen lassen, gibt es aber auch nicht umsonst! Wenn nun noch der kleine Deckel auf der linken Radnabenseite da ist, kann zusammengebaut werden. Dann geht es ruckfreien Kilometern entgegen!!!!

An dieser Stelle möge jeder überlegen ob nicht ein Getriebeschaden günstiger ist!!!! Ich habe ca. 30.000 Km mit meinen anderen XS-sen hinter mir und hatte noch keinen!!

So, jetzt kann jeder ausrechnen was auf ihn zukommt und selber die Qualität von so mancher Aussage in "Fachbüchern" bewerten. Ist doch alles ganz einfach, oder?

Gruß

Torsten

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung: torstenbischof@web.de

Und ein Bild von dem Ergebnis folgt an dieser Stelle, es wurde später noch durch einen Satz verstärkter VA-Speichen mit ebensolchen Nippeln und einer hochglanzpolierten Felge ergänzt!

Die im "Rüttler" veröffentliche Story zum Gesamtaufbau meiner "ToBi Spezial 850" lest ihr hier. (Die Bilder habe ich weggelassen, da sie im Heft von grottenschlechter Qualität waren!)

Mit dem Motor im Wohnzimmer fing es an ....

Nachdem ich vor Jahren meine beiden XS-sen verkauft hatte, ich war die ewige Schrauberei leid, war nur noch ein aufgebohrter Motor mit Sportnockenwelle, großer Ölpumpe und außenliegendem Ölfilter übriggeblieben. Haben wollen zwar viele so ein dickes Ding, nur bezahlen wollte es keiner!!!!!!! Daher fristete er sein Dasein in einem schönen Montagegestell in meinem Wohnzimmer.

Ja, und dann lag in der Garage noch ein alter XS 650 B / TX 650-Rahmen (der, an dem Herr Taite noch nicht rumgeschweißt hatte!) und ein paar andere wesentliche Baugruppen (Tank, Sitzbank, ausgespeichte Räder etc.) herum. Ja Leute, und dann gibt es Ebay! Hier wurde die Masse der fehlenden Teile von mir besorgt, meist in jämmerlichem aber restaurierbarem Zustand.

Zunächst kam der Rahmen auf die Werkbank wo er reichlich Federn (in diesem Fall Bleche z.B. Fußrastenträger für den Sozius, diverse kleine Aufnahmen und Halter etc.) lassen musste. Die Idee waren weitgehendst glatte Rahmenrohre und ein später offenes Rahmendreieck (wie ich es von meiner Guzzi gewöhnt bin)! Für die Batterie wurde ein Kasten aus Edelstahl angefertigt, der später im Rahmen unter der Sitzbank hängen sollte, darin liegend verbaut ein Gel-Akku.

Danach wurde im Freundeskreis die spätere Farbe diskutiert und, weil „orange“ die meisten Proteste auslöste, gewählt! Oranger Rahmen, schwarzer Tank und schwarze Guiliari-Ledersitzbank, an diesen Gedanken konnte ich mich sehr schnell gewöhnen!

Gesagt, getan. Der Motor sollte aufgrund seines nicht ganz serienmäßigem Hubraumes über 2 Dell Orto-Vergaser (34-er) mit offenen Ansaugtrichtern befeuert werden, dazu wurden edelste Ansaugstutzen in Einzelanfertigung aus Aluminium mit Teflon-Buchse gedreht und gefräst. Gleiches gilt für die Ansaugtrichter.

Die Räder wurden poliert und dann mit Edelstahlspeichen (vorn 4,5mm, hinten 5mm), sowie hinten mit einer Bremstrommel einer RD 250, Bj. 72, bestückt! Zu dieser Leidensgeschichte und den damit verbundenen Kosten könnt Ihr meinen Bericht im XS-Forum lesen.

Für den Tank habe ich dann mein eigenes Design entworfen, es vom Lackierer noch etwas verfeinern lassen, und ihn dann für reichlich Geld durch ihn lackieren lassen!

Der Scheinwerfer stammt von einer SR 500 (ja, es ist der Große!), die Gabel aus einer XS 650 SE, damit ist sie verstellbar und ein Satz größere Bremsscheiben wurde auch fällig! Ein Gabelstabi kam noch dazu! Hinten sind Konis verbaut.

Als Auspuff habe ich nach langem Zögern eine 2-1-Anlage der Firma Motad (20 Jahre alt, aber unbenutzt!) gewählt. Ich wollte eigentlich Spitztüten von einer Norton, habe aber dazu den Mut verloren.

Da die Motad-Anlage serienmäßig ganz flach liegt (wie bei einer MZ z.B.!) habe ich mir noch Winkelstücke aus VA anfertigen lassen und nun reckt sie sich frech in den Himmel! Sie hat eine ABE und ist echt nicht laut! Die weiteren Halterungen habe ich aus Edelstahl selbst angefertigt.

Die Lenkerarmaturen stammen auf beiden Seiten von einer Kawasaki, haben einstellbare Hebel (ich habe nämlich sehr kurze Finger!) sowie einen Drehchoke für meine beiden Dell Ortos und werden durch einen Tommaselli Gasgriff für zwei Gaszüge ergänzt. Der Lenker ist von Telefix, die Blinker sind Kellermänner. Die großen und kleinen Bohrungen in der oberen Gabelbrücke wurden mit Büchsen versehen und dienen jetzt meinen Kontrollleuchten als Aufnahmen. Der Tacho ist ein Digitaler japanischen Ursprungs!

Damit der Motor immer schön kühl bleibt ist natürlich ein Ölkühler verbaut, der Anschluss erfolgt über den kleinen Ölfilterdeckel. Die gesamte Fahrzeugelektrik ist ein zuverlässig funktionierender Eigenbau. Die Zündung wird mit einem Kontakt, Doppelnocken sowie einer Doppelzündspule sichergestellt.

Zu den Motor-, Ventil- und Zündgehäusedeckeln sei noch zu erwähnen, sie waren zunächst durch mich poliert, passten dann aber nicht ins Gesamtbild, war einfach zu viel blank! Jetzt sind sie alle in einem tiefen, freundlichen schwarz pulverbeschichtet.

Zum Motor sei noch erwähnt, er zertrümmert alles, säuft Öl und macht unendlich viel Spaß!!!!!!!!!!!!!!! Natürlich nur mit Kickstarter!

Was sich hier so kurzweilig liest hat ca. 250 Stunden gedauert und rund 7000 Euro!!!! verschlungen. Kriegt man eigentlich ein tolles modernes Motorrad dafür, aber wer will das ??? Mir reicht meine „ToBi Spezial“.

Wer noch Fragen hat möge sich gern mit mir unter meiner Mailanschrift: torstenbischof@web.de in Verbindung setzen.

Gerüttelte Grüße

Ciao Torsten

Anmerkung: Da man im "Rüttler" lieber den Herausgeber in Farbe ablichtet wurden die von mir überlassenen Bilder in Schwarz-weiß eingestellt! Ganz toll!

Dabei hätte so ein Farbfoto echt nett aussehen können ...

So durfte er im Wohnzimmer am Familienleben teilhaben und wurde zu Weihnachten von den Kindern liebevoll geschmückt; der Motor!

Mit dem nachfolgend eingebundenen Artikel habe ich sicher einer Vielzahl von Guzzi-Fahrern geholfen die den alten Bosch-Anlasser gegen einen deutlich kleineren, leistungsstärkeren Anlasser von Valeo eingetauscht haben. Ich habe ihn schon viele Jahre früher in meiner Guzzi eingebaut, als er noch kein Standardausrüstungsartikel war! Da aber Anlasser, ähnlich wie andere Teile, nicht unsterblich sind, benötigte ich irgendwann Ersatzteile (Kohlen, Kohlenhalter etc.), und damit fing der Eiertanz dann an. Man wollte mir glaubhaft versichern, dass es diesen Anlasser nur komplett als eine Baugruppe gibt! Diese Träumer! Nun gut, lest selber! Der Artikel wurde in der MOTALIA veröffentlicht.

Vielleicht sei noch erwähnt, dass ich die eine oder andere sehr positive Resonanz auf diesen Artikel bekommen habe!

So, nun folgt der Artikel über die Restauration meiner Laverda 500 SFC, wie er in der MOTALIA veröffentlicht wurde.

Und so sah sie dann aus , als sie etwas später ganz fertig war!

Ergänzung zum Druckwerk

An dieser Stelle vielleicht noch eine sinnvolle Ergänzung für alle Laverdisti! Das von Jeans-Louis Olive herausgegebene Laverda-Buch "Laverda, Die komplette Historie von 1949-1989" ist nicht komplett, so wie es der Titel verspricht.

Es fehlt die Laverda 500 SFC, obwohl in der Zeitschrift "Das Motorrad" 13/1981 offiziell vorgestellt. Die dort gezeigten Bilder dienten mir als Grundlage für den Neuaufbau.

Da muss man sich dann selber helfen, und das habe ich dann getan und mir die fehlende Seite "141a" selber geschrieben!

Mal sehen was in Zukunft noch so dazu kommt! Schaun wir mal!*)))))))))

Motorrad Classic 03/2014
Der Hinweis auf die Story im nächsten Heft!

Und hier nun der ganze Artikel ...

Quelle:

http://www.motorradonline.de/motorraeder/motorrad-schrauber-torsten-bischof.544350.html

 

Schrauber Torsten Bischof,  vergammelte Wracks, herrliche Hingucker.

© Foto: Siemer

Wieso kann ein gelernter Maurer und pensionierter Bundeswehr-Offizier hoffnungslos vergammelte Wracks in herrliche Hingucker verwandeln? „Wieso nicht?“, fragt Torsten Bischof zurück und flext unverdrossen weiter.

Gegen trostlose Wintermonate, in denen gestandene Männer – mit Schatz-das-musst-du-lesen-Lektüre im Schoß – einen Sessel verunzieren, teilnahmslos die Katze streicheln und leere Blicke aus dem Fenster werfen, gegen solche erschütternden ­Phasen seelischer Verwüstung also kennt Torsten Bischof ein Mittel. Ebay. Wohl wissend um die eigene Abhängigkeit, stets bemüht auch um den Frieden seiner vierköpfigen Familie, ersteigert er beizeiten ein paar Zentner Schrott.

Der muss nicht mehr anspringen, der muss nicht mehr rollen, befreit aber auf jeden Fall von ­fiesen Vorahnungen, und so kann Torsten bis in den goldenen Oktober hinein auf ­Eifelsträßchen gute Laune tanken. Wenn dann Kälte und Eis regieren, widmet er sich, gerne auch an Weihnachten und Neujahr, mal einer Gabelbrücke, um die eigene Laune aufzupolieren, oder flext ein Rahmenheck ab, um innerbetriebliche Spannungen zu entschärfen.

Lücken der Langeweile mussten gefüllt werden

Schon seit vielen Jahren alarmiert den 58-Jährigen, wenn in seiner Garage ausschließlich intakte Motorräder parken, doch seit der lang gediente Pionier den Ruhestand genießen soll und die beiden Mädels weitgehend selbstständig tun, hat sich das Problem verschärft. Früher füllten die Wartungs- und Verbesserungsarbeiten an drei, vier Motorrädern manchmal jede freie Minute, heute erledigt er solche ­Fingerübungen zwischen Aufstehen und Frühstück. Den Winter 2010/2011 konnten anderthalb Honda XBR 500 retten, aus denen bis Mai ein wunderschöner und stilsicher aufgebauter Café Racer entstand. Diese intensiven Monate und das gelungene Ergebnis seiner harten Arbeit, so hoffte Torsten, könnten ihn ausnahmsweise noch ins nächste Frühjahr tragen, doch er sollte sich irren.

Bereits Mitte November belasteten ihn erste Attacken von Langeweile, kurz vor Weihnachten half nur noch ein entschlossenes Gebot: Für 151,01 Euro ersteigerte er eine Yamaha XS 400, bei der jedes einzelne Teil um den Gnadenschuss flehte. Doch Torsten hat keine Waffe mehr und Mitleid sowieso nicht. Er sieht nur den ­eigenen Nutzen: Arbeit für Wochen und Monate. Damit sich die Schufterei am Ende lohnt, müssen die ersteigerten Schätzchen gewisse Bedingungen erfüllen. Etwa keinen Wasserkühler besitzen. So was mag Torsten nicht. Auch sollten sie ein gewisses Alter nicht überschreiten. Sonst spielt Torstens TÜV-Mann nicht mehr mit. Sie müssen wenig kosten, damit die Familienkasse überlebt. Und die benötigten Teile sollten massenhaft vorhanden sowie problemlos zu beschaffen sein, damit das auch so bleibt. Aus der Schnittmenge dieser Anforderungen ragen – mehr noch als eine XBR – aufreizende Krafträder wie XS 400 oder CB 450 heraus. Die Wahl des alten Yamaha-Fans wurde noch dadurch erleichtert, dass seine Rest-XS zwar keine Schlüssel und Papiere, aber dafür zwei restaurierungsfähige Koni-Federbeine besaß. Damit war der Kaufpreis eigentlich schon gerechtfertigt.

Wer umbaut, will Schöpfer sein

Torsten hatte beruflich lange Zeit mit Uniformen zu tun. Vielleicht mag er deshalb keine uniformen Motorräder. Er will Schöpfer sein, Herr seiner Ideen und Gefühle, und deshalb wählt er seine Objekte mit Bedacht, besitzt von Anfang an eine sehr bestimmte Vorstellung ihres zukünftigen Erscheinungsbildes. In der XS, schon unter engagierten Großstadtkurieren als zu lahm verschrien, entdeckte er sportliches Potenzial. Die Demontage förderte zwar eine 27-PS-Nockenwelle ans Tageslicht, aber solche Kleinigkeiten beirren Torsten nicht: Nur Tage später zappelten frisch aus den USA die wahrscheinlich letzten XS-tauglichen und nagelneuen K&N-Luftfilter im Netz, wenige Wochen drauf folgte ebenfalls aus Übersee die ­gewünschte Hochleistungsnocke. Also Sport. Aber mit einem Schuss Humor: Wenn schon keine beeindruckenden PS-Zahlen zu erwarten waren, sollte das Ding wenigstens mit furchterregendem Namen schocken. Fortan hieß es Frau Mahlzahn, nach dem roten Drachen aus der Augs­burger Puppenkiste.

Selten wurde ein Reptil so auseinandergenommen. Um Frau Mahlzahns Sportsgeist zu befördern, flexte Torsten unnötigen Ballast wie Kabelhalterungen oder Helmschloss einfach weg, auch ­Anlasser, Serienschutzbleche, Sitzbank und überhaupt alles, was der Japaner gern gewichtig auslegt, flog auf den Schrott. Angestrebte 180 Kilo vollgetankt bedeuteten strenge Diät für das zukünftige Eifel-Ungeheuer. Gleichzeitig musste es eine wahre Flut von kleinen, mittleren, großen und ganz großen Umbaumaßnahmen über sich ergehen lassen.

Die Vielzahl dieser Maßnahmen lässt eine beinahe anarchische Lust am Bauen vermuten, doch das Ergebnis kündet ebenso von einem ausgeklügelten Plan und geduldiger Recherche, von preußi­schem Fleiß und ästhetischem Gespür. Kleine Ideen können Torsten tagelang elektrisieren: Löcher in die Seitendeckel sägen, diese dann mit Edelstahlgittern schließen, damit dahinter die K&N-Filter durchschimmern können. Hammer! Gro­ße Schweinereien erledigt er mit militärischer Disziplin: Motorteile müssen gereinigt oder poliert werden. Fertig. Und körperliche Strapazen gehören dazu: Beim Schleifen von Lackteilen kommt die Haut an den Fingern genauso runter wie früher beim Mauern mit Kalksandstein. So ist das. Nur diese Demut während der ­Arbeit macht den Blick frei für tolle Konzepte und garantiert den piekfeinen ­Auftritt des fertigen Projekts.

Im Sommer wird gefahren

Frau Mahlzahn – zerlegt und geprüft, ­erträumt und wieder aufgebaut in zwei Wintern – trägt über rotem Fahrgestell das kleine Schwarze, bollert im Leerlauf fröhlich vor sich hin, quittiert Gasstöße mit mutigem Fauchen und macht mit all ihren tollen Details denkbar ungeniert auf Hingucker. Im April 2013 erhielt sie den TÜV-Segen, mittlerweile ist sie längst Eifel-­erprobt, denn da ist Torsten konsequent: Sowohl Motorräder als auch Sommer sind zum Fahren da. Einmal hat er sein heimi­sches Revier sogar verlassen und das XS-Treffen im Bergischen Land angesteuert. Seitdem ist er Preisträger. Mit Urkunde für den besten Umbau. Eigentlich braucht Torsten so was nicht. Er genügt sich selbst. Aber er braucht Inspirationen, und er möchte andere inspirieren.

Deswegen pflegt er eine quietschvergnügte Website, die all seine Tricks verrät, Pleiten, Pech und Pannen nicht auslässt, brav sämtliche Kosten auflistet, aber im Kern den Straftatbestand der Verführung Nichtsahnender erfüllt. Wie teuer ist eine billige CB 450 gerade bei Ebay? Wer ­Torsten auf www.alter-schrauber.de besucht, erfährt außerdem, dass er auch original kann, und zweitens, dass man sich aktuell keine Sorgen um ihn machen muss: Zur Liste der von ihm aufgebauten Motorräder zählen nicht nur seine wunderschön radikalisierte und lebenslang unverkäufliche Guzzi, sondern auch eine blitzsauber restaurierte, aber längst verkaufte Laverda 500 SFC. Den aktuellen Winter sollte eine XS 750 verkürzen, denn sogar in diesem Kardan-Dreizylinder sieht Torsten Bischof sportliche Talente schlummern. Leider wurde er lange vor Weihnachten fertig, deshalb steht jetzt eine weitere XS 400 auf der Bühne. Die Cup-Version, quasi Sport pur. Man muss ­Torsten nicht verstehen. Aber man muss sich fast immer über ihn freuen.

Ein schöner Bericht über meine Yamaha XS 400 Cup/Z

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