Schrittweise, mit der nötigen Ruhe und Gewissenhaftigkeit geht es nun weiter.
Dirko, rot hauchdünn als dauerelastische Dichtungsmasse auf die Dichtflächen, danach kann das Gehäuse wieder zusammengeschraubt werden. Alles schön mit Drehmomentschlüssel!
Die saubere Ölpumpe ist nun auch wieder an ihrem Arbeitsplatz.
Das macht doch Spaß, auch wenn die Ölwanne sicherlich nicht lange so sauber bleiben wird!
Ja, und dann ist der Rumpfmotor eigentlich schon wieder fertig!
So, Kupplung und Kickstarterwelle sind nun wieder eingebaut. Alles sieht sehr ordentlich aus.
Die Kette für den Primärantrieb ist schon ein echtes Trum!
Hier ist noch eine der versteckten Formänderungen. Das Lager des Primärantriebes hat im 79-er Motor eine Art Blende (siehe Pfeil) in der sich das Öl sammelt und damit besser mit Öl versorgt wird. Bei den früheren Modellen gibt es an gleicher Stelle nur eine Gummilippe (die auch Bestandteil des Motordichtsatzes ist).
So, die rechte Motorseite ist fertig und alles mit VA-Schrauben verschraubt.
Das wird eine längerwährende Aufgabe! Ich glaube die Ventilsitze der Auslassventile sind alle drei fertig. Die der Einlassventile sehen noch ganz ordentlich aus.
Und noch ein Unterschied! Als Konsequenz musste auch die auf dieser Seite verbaute Ölleitung leicht geändert werden. Es ist wirklich so, dass die Gehäuse nur bei sehr flüchtiger Betrachtung gleich sind. In Wirklichkeit stecken da eine Menge Modellpflegemaßnahmen drin! Aber, sie sind abwärts kompatibel! (Und nur das war für mich wichtig!).
So, jetzt weiß ich auch warum das Motorgehäuse kaputt war. Da hat doch tatsächlich jemand versucht ein Ritzel (zwischen dem Anlasser und dem Anlasserfreilauf) aus
einem 77/78-er Motor in ein 79-er Motorgehäuse einzubauen. Das passt aber nicht! Beide sehen zwar gleich aus, haben je 28 Zähne, die aber eine unterschiedliche Form haben und dann zu einem Versatz
von 2-3/10 mm am Wellensitz führen! Das soll daher rühren (habe ich zwischenzeitlich gehört), dass es Anlasser mit 11- und 13-Zahn-Ritzeln gibt. 13 Zähne bei den 750-er Motoren, 11 Zähne bei den
850-er Motoren.
Die Frage die sich mir stellt lautet: "Wer denkt sich so einen Scheiß aus?" Es soll wohl aus Gründen eines gesteigerten Drehmomentes passiert sein. (?)
Nee, wie schön das plötzlich passt!*))) (Pfeil)
Jetzt habe ich, glaube ich, alle Modellpflegemaßnahmen gefunden.
Ach nee, beim 79-er Motor hat die Ölleitung die hinter dem linken Motordeckel sitzt ein angesetztes Formblech, das fehlt bei den 77/78-er Motoren. Ist auf dem Bild oben in der Mitte zu sehen
(Pfeil).
Ansonsten habe ich heute die Brennräume und die Ventile gereinigt.
Sehr schön zu sehen ist jetzt der Doppelkugelbrennraum, eine der wesentlichen Modellpflegemaßnahmen beim 79-er Motor!
So sahen alle Ventile aus. Da ist kein weiterer Kommentar notwendig!
Nichts was man nicht wieder hinkriegen kann!*)))
Die linke Motorseite ist jetzt auch fertig. Alles fein mit VA-Schrauben verschraubt! Das ist immer wieder hübsch!
Danach waren die Zylinder dran, da waren allerlei alte Dichtungsreste zu entfernen. Kopf und Zylinder können jetzt Glasperlen gestrahlt werden!
Die Kolben sind nun auch wieder sauber, die Kolbenringnuten mittels zweier alter Kolbenringteile wieder sauber und leichtgängig. Total witzig finde ich, dass die Kolben obendrauf in der Mitte je eine unterschiedliche Markierung haben (siehe Pfeile). Vermutlich ist das so gewollt, damit auch Blinde den Motor zusammenbauen können. Woran die in Japan alles denken, beeindruckend!
Das Umlenkgetriebe ist nun auch wieder dran.
Heute habe ich meinen Tank von der Innensanierung wiederbekommen. Ich bin einigermaßen sprachlos, daher hier zunächst nur die Bilder!
Das ist das Arbeitsergebnis einer Fachwerkstatt!
Wenn das mal nicht qualitativ hochwertig ist!?
"ohne Worte"
So eine ausgesuchte Sauerei habe ich noch nie erlebt! Zusätzlich ist die Menge aller neuen Kratzer und Dellen nahezu unbegrenzt!
Ob der Tank von innen ordentlich versiegelt ist, ist im Moment echt von untergeordneter Bedeutung! 197 Euro hat das ganze Unternehmen gekostet!*(((
Nachdem nun die Firma in Bochum, die sich noch dazu "Verkleidungsklinik" nennt, keinerlei wie auch immer geartete Regung gezeigt hat, hat der logischerweise folgende Rechtstreit ergeben, dass sie für
den entstandenen Schaden aufkommen mussten! Geht doch! So sind wenigstens die entstandenen Mehrkosten (127 Euro) für die zusätzlichen Arbeiten des Lackierers finanziell abgedeckt. Mehr wollte ich
auch gar nicht!
Damit es wenigstens im Motorbereich ein bisschen weitergeht war ich heute mit meinem Zylinder, Zylinderkopf und Ventildeckel bei einem Freund (Dirk) der eine kleine Strahlbox hat. Dort konnte ich die
Teile mit Glasperlen von der Patina der letzten 34 Jahre befreien und eine schöne, sanft angestrahlte Oberfläche herstellen. Eine gute Basis, um die Teile nun neu schwarz zu lackieren. Vorher müssen
sie aber noch peinlichst genau von den Strahlgutresten gesäubert werden.
Die Lackierung wird dann eingebrannt und ist dann hoffentlich recht langlebig. Einen dazu brauchbaren ehemaligen Grill (mit Umluft!) hat Dirk mir leihweise gleich mitgegeben. Das schont den Familienbackofen und die Nerven von Britta enorm!*)))
An dieser Stelle schreibe ich mal etwas zum heutigen Nachmittag. 3,5 Stunden reinigen, lackieren und einbrennen der oben abgebildeten Teile.
Alle Teile wurden ausgewaschen und mit einigen m³ Pressluft ausgeblasen. Danach wurden sie mit Ofenlack (aus dem Baumarkt) in mehreren Schritten und Schichten lackiert.
Damit der Lack seine volle Leistungsfähigkeit erreicht, muss er einige Zeit auf 250° C erhitzt werden. Also ab in den Grill!*)))
Hilfreich und echt beschleunigend ist es, wenn man dem Lack beim Trocknen ein wenig mit einer Heißluftpistole hilft!
Na, das ist doch mal sehr schön geworden. Alle Teile erstrahlen nun in einem schönen, bunten Schwarz!
Heute sind meine Kolbenringe aus den USA angekommen, sie sind schon montiert!*))) Super!
Die Kolben und die Zylinderbank sind nun auch montiert. Nun ist der Zylinderkopf dran. Das ist noch einmal etwas mehr Arbeit.
Weil das mit dem Lackieren und Einbrennen so toll funktioniert, habe ich auch noch das Gehäuse vom Ölfilter und den kleinen runden Deckel des Umlenkgetriebes dieser Prozedur unterzogen.
Weltklasse!
Für die Motorentlüftung hatte ich noch einen Mini-K&N-Filter. Die Einleitung in den Luftfilterkasten entfällt, da ich ja beabsichtige mit offenen K&N-Filtern zu fahren. Passt prima.