Yamaha XS 400 Cup/Z

Mein Freund Frank konnte vor ein paar Wochen eine von der Substanz her, ziemlich gute Cup/Z erwerben. Dabei waren jede Menge gute bis neue Ersatzteile. Sie ist Baujahr 1980. Wurde Sommer wie Winter gefahren und so sieht sie auch aus! 90.000 Km stehen auf dem Tacho! Ein Fall für eine (lohnende) Komplettrestauration. Und wer macht das? Ich! (und zwar gerne).

Gestern habe ich sie bei ihm abgeholt und heute direkt zerlegt. In 8 Wochen soll sie weitgehendst fertig sein. Ein sportlicher Ansatz!

Hier ein paar Bilder.

Das Monocoque gibt es natürlich auch.

Dieser Vorderradkotflügel kommt in den Müll. Hässlicher geht es kaum!

Auf der Schlachtbank!

Na ja, der Tank braucht Einiges an Zuwendung!

Ein schlimmer Anblick, aber technisch in Ordnung.

Und schon steht der Motor auf der Werkbank.

Der Rahmen ist nun nackig!

Die XS liegt auf der Werkbank.

Knaster soweit das Auge reicht.

Diese Teile sind schon zum Strahlen und Pulverbeschichten vorbereitet.

Diese Schaufel Dreck habe ich nur vom Kennzeichenträger heruntergeholt! Eindrucksvoll!

So sieht eine gut gepflegte Vergaserbatterie aus! Gulp!

Um aus einem Stück Ölkohle wieder einen Motor zu machen, braucht es Zeit und reichlich Benzin!

Aber es geht!

Der Kopf ist morgen dran!

Der Traum aller XS 400-Fahrer, die scharfe 38 PS-Nockenwelle "1M0".

Den Rahmen mit Schwinge und Kleinteilen habe ich heute zum Strahlen und Pulverbeschichten gebracht. Er wird etwa in 14 Tagen fertig sein, Zeit genug um den Rest des Mopeds auf Vordermann zu bringen.

Auch das gehört zum Geschäft. Sichten der ausgedrehten Schrauben. Was noch brauchbar ist wird gereinigt, der Rest kommt in den Müll.

Der Ventildeckel hatte wirklich ein wenig Reinigung nötig!

Nicht neu, aber wieder ordentlich.

Der ehemalige Ölklumpen kann jetzt wieder angefasst werden, ohne dass man schwarze Finger bekommt. Das war ein ordentliches Stück Arbeit. Ich glaube ich habe jetzt eine Benzinlunge!

Die Vergaserbatterie ist zerlegt, macht aber grundsätzlich einen brauchbaren Eindruck. Sie ist einfach nur dreckig!

Das wird der neue Frontkotflügel. Den frisch gepulverten Träger (original XS 400) hatte ich noch in meinem Fundus.

Eine Stunde Arbeit, 6 Liter heißes Wasser und 18 Tüten Backpulver später! Das Ergebnis ist wie immer, perfekt! Der Vorbesitzer hatte jede Menge Holymar verwendet. Ich hasse dieses Dreckszeug. Das klebt wie die Sau, sieht scheisse aus und ist unendlich schwer entfernbar! Also einfach zum Kotzen!

Beim Zusammenbauen durfte ich dann feststellen, dass die Drosselklappenanschlagschraube im Eimer ist. Scheiße. Ersatz ist aber vorhanden.

Heute habe ich ein paar weitere Stunden mit der Reinigung und Überarbeitung von Teilen verbracht. Es geht voran. Das was fertig ist, sieht ordentlich aus. So soll es sein!

Die für die 1M0-notwendige offene Ansaugbrücke "2J0". Gut

Das sind nur die größeren Teile, die Kleinen habe ich gar nicht fotografiert, obwohl sie die meiste Zeit in Anspruch genommen haben. Was ich gemacht habe ist jetzt so, ohne weitere Arbeiten montierbar!

Die hinteren Stoßdämpfer sind auch Schrott. Da dämpft gar nichts mehr, weil kein Öl mehr drinnen ist!

Die Vorderradgabel kriegt zwei neue gebrauchte Standrohre und die bestens bewährte Einrichtung zur stufenlosen Federvorspannung. Neue Gabelsimmeringe und Öl sind selbstverständlich.

Gestern konnte ich noch einen linken SR-Bremssattel für die Doppelscheibenbremse kaufen. Gut. Der Zustand war eher fragwürdig.

Heute ging es dann weiter. Aus einem Zubehörkotflügel und einem originalen XS 400- Kotflügelhalter habe ich diese wirklich hübsche Kombination gefertigt! Mir gefällt es! Sieht fast so aus wie ein originaler Cup-Kotflügel!

Das Vorderrad jetzt mit Doppelscheibenbremse.

Aus drei vorhandenen rechten Bremssätteln konnte ich wenigstens einen Brauchbaren machen. Die beiden anderen Sättel sind eher ein Fall für den Schrott. Natürlich unter Zuhilfenahme eines Rep-Kits.

Wirklich jedes Teil muss bearbeitet werden. Danach sind sie nicht immer ganz hübsch, auf jeden Fall aber technisch in Ordnung!

Für die Fußrastenanlage habe ich vier kleine Kugelköpfe gekauft. Die zurzeit Verbauten waren riesengroß und hässlich! Das geht deutlich besser.

Die Menge aller zu bearbeitenden Teile hat zwischenzeitlich deutlich abgenommen!

Die Gabeltauchrohre wollte ich eigentlich gar nicht machen, aber du kannst so rottige Dinger einfach nicht in ein frisch gemachtes Moped einbauen. Also ich kann das nicht!

Na ja, jetzt sehen sie wenigstens wieder vernünftig aus.

Das Monocoque. Keine Frage, das ist schwer überarbeitungswürdig!

Alle Dekore und sonstigen Aufkleber mussten runter! Das hat bald drei Stunden gedauert. Die Menge der eigentlichen Beschädigungen hält sich in noch erträglichen Grenzen. Das Monocoque meiner Cup war deutlich schlechter!

Original Pichler, mit Werkzeugfach (haben die Nachbauten alle nicht!). Besonders ärgerlich war, dass das originale Typenschild unter einer großen Menge Kleber versteckt und nicht mehr zu retten war! Die Dinger sind wirklich sehr selten!

Die völlig verbolzte obere Gabelbrücke und die Lenkerklemmen wurden dann auch noch schnell bearbeitet und frisch lackiert. So kann man sie wenigstens wieder verbauen.

Am Tank fand ich einen Rostpickel der mein Interesse besonders weckte. Also habe ich mal ein bisschen mit einem Schraubendreher daran herumgepiddelt und das kam dann zum Vorschein. Unter einer Schicht Spachtelmasse eine höchst diletantische Schweißarbeit! Oh Mann! Im Tank klapperte noch jede Menge Schweissdraht.

Die Vergaserbatterie ist sauber und einsatzbereit.

Die hübsche Beule im Tank ist intensiv entrostet und gespachtelt.

Drei Ventileinstellschrauben sind getauscht (sie wiesen starkes Pitting auf) und der Deckel ist montiert. Die Ventile sind eingestellt!

Die Gabel hat frische Simmeringe, brauchbare Standrohre und eine stufenlos verstellbare Federvorspannung. Frisches Öl ist auch drin.

Die untere Gabelbrücke sah übel aus. Sie wurde entrostet, grundiert, lackiert und mit Klarlack versiegelt. Jetzt ist sie wieder topp!

Weil die Cup in Zulunft über eine Transistorzündung verfügt, wurden die Zündkontakte, die zukünftig nur noch massegesteuerte Impulsgeber sind, mit neuen Kontakten bestückt.

Der Tank war von unten sehr stark verrostet, den Rost habe ich dann heute beseitigt. Danach wurde er von unten mit Hamerit gestrichen. Das hält jetzt erst einmal ein paar Jahre!

Die Beschädigungen am Höcker habe ich alle tief ausgeschliffen und dann laminiert. Das ist immer sehr zeitraubend, aber nur das Ergebnis zählt!

Von Innen wurde er auch laminiert.

Nun war der Tank dran. Der alte schwarze Sprühlack musste zunächst komplett runter.

Im Original war er also blau mit gold-rotem Dekor. Gut, das musste auch runter.

Ein bisschen feinspachteln und schleifen ...

Das ist keine Schokolade, das ist eine Grundierung mit Rostminderung!

Die Laufnasen habe ich natürlich noch weggeschliffen! Und nun ist er wieder schwarz. Gut, ich bin jetzt kein Lackierer, aber für einen Tank den man nie sieht ist er dann doch ganz ordentlich geworden!

Die PICHLER-Fußrastenanlage bekam neue Schubstangen mit jetzt deutlich kleineren Kugelköpfen. Die anderen verursachten mir einen Brechreiz!

Die Krümmer brauchten eine Rosskur. Der Rost musste runter, die noch in Teilen vorhandene Chromschicht aufgerauht werden, sonst hält der Auspufflack nicht.

Geht doch.

Nun sehen sie wieder vernünftig aus und sind später hinter der Vollverkleidung nicht zu sehen! Schade eigentlich!

Die Bearbeitung der vielen Kleinteile ist einerseits notwendig, andererseits sehr zeitintensiv!

Die Krümmerüberwürfe.

Die Motorhalterungen.

Die Spreizstrebe der Vollverkleidung, Lenkeraufnahmen, Luftfilterhaltebleche und die Hupe.

Das ist der Benzinhahn. Nicht nur saudreckig sondern auch falsch zusammengebaut, daher bis jetzt ohne Funktion! Da war wohl mal ein Künstler dran!

Diese Teile wurden das Opfer von 6 Tüten Backpulver!

Nun ist er wieder brauchbar.

Und damit geht es morgen weiter. Zerlegt ist schon mal alles, jetzt müssen die Dekore und Sticker runter und dann die Schadstellen repariert werden. Das ist 2-3 Tage Arbeit!

Der Höcker ist in allen Bereichen laminiert und feingespachtelt, jetzt muss er nur noch geschliffen werden! Das wurde er auch.

Fertig!

So, dann war die Vollverkleidung dran. Die Dekore waren relativ schnell runter, die Klebereste und der Dreck entfernt!

Aber es gibt reichlich Bruchstellen und Löcher, so groß wie Scheunentore!

Egal, was muss das muss!

Wenn das mal nicht lecker aussieht!? Da kann man sich doch richtig austoben.

Das sieht schlimm aus, ist es auch, ist aber alles reparabel!

Also ab in den Garten und alles ausschleifen. Fertig. Jetzt kann ich nach und nach alles laminieren, spachteln und schleifen. Es wird. Habe heute schon mal damit angefangen!

Jetzt ist aber erst einmal wieder Wochenende und ich habe die Woche über genug gemacht!*)))

Wochenenden sind immer viel zu kurz! Weil das so ist, habe ich heute noch einmal ein bisschen rangeklotzt. 4 Stunden. Das Ergebnis ist, die Vollverkleidung ist jetzt auch bis auf ein paar kleine Stellen, die feingespachtelt werden müssen, fertig. Es hat sich gelohnt!

Die übelsten Stellen sind auch von innen laminiert. Das hält für die Ewigkeit!

Zwischenzeitlich ist die Verkleidung feingespachtelt und muss jetzt nur noch ein Mal überschliffen werden! Morgen.

Weil ich aber heute noch Elan und Zeit hatte, habe ich den Motor auf die Werkbank geholt. Ich muss den Anlasser noch auf Funktion prüfen und ich denke, auch die LiMa neu verkabeln. Da ist alles hart und brüchig. Also wenn nicht jetzt, wann dann!?

Dabei habe ich dann auch noch ein paar Dreckecken gefunden. Ganz toll!!!

Ganz toll ist, dass es die große, linke Deckeldichtung nicht einzeln gibt und die alte Dichtung natürlich hinüber ist. Also erfolgte ein Griff in meinen Fundus wo zumindest noch eine alte Dichtung (nicht ganz unbeschädigt) vorhanden ist, die ich als Schablone hernehmen konnte. Dichtungspapier war in ausreichender Menge vorhanden, also konnte ich die Dichtung selber anfertigen!

Das kriege ich auch noch hin.

Wieder eine Dreckecke weniger.

Der Anlasser ist überprüft und funktioniert.

Der kleine Ölsumpffilter wird gern vergessen.

Auch hier ist der letzte Dreck beseitigt.

Die Bougierrohre der LiMa-Kabel wurden erneuert. Die alten waren bretthart und natürlich ziemlich beschädigt! Dreckig und siffig sowieso!!!

Einbaufertig!

Den Fußbremsknebel habe ich hohlgebohrt und mit einem Schmiernippel versehen. Jetzt kann er geschmiert werden ohne ihn jedes Mal auszubauen!

Die Trommelbremse wurde auch gereinigt, gefettet und die Belege überschliffen!

Die Teile sind vom Pulvern zurück, das ist immer wieder ein schöner Moment, auch wenn die Teile nun in diesem Fall nicht für mich sind!

Jetzt geht es richtig los!

Mit neuen Fußrasten- und Schalthebelgummis, neuen Gelenken und Schubstangen. Quasi generalüberholt!

Ich könnte heulen!!!!

Mir war in den letzten Tagen immer wieder aufgefallen, dass aus dem Motor, in dem eigentlich gar kein Öl drin ist, welches rauskleckerte! Das darf nicht sein! Also habe ich mich auf die Suche gemacht und auf die Lauer gelegt! Jetzt ist das Übel identifiziert, ein Riss im Motorblock, an der vorderen, unteren, linken Motoraufhängung! Das ist megaärgerlich, denn jetzt muss der Motor wieder raus, dazu das halbe Moped zerlegt werden etc.! Dann die untere Motorgehäusehälfte demontiert und geschweißt werden. Spaß macht das nicht, und ohne fremde Hilfe geht es auch wieder nicht. Da muss Gerd ran!

Ich berichte weiter, wenn die Tränen getrocknet sind!

Also wieder raus mit dem Motor!

Gott sei Dank muss der Motor nicht komplett zerlegt werden.

Der Riss ist identifiziert und selbst mit bloßem Auge nicht zu übersehen!

Jetzt ist die untere Motorgehäusehälfte auf dem Weg zu Gerd, der wird es schon richten!

Gerd hat sich auch wirklich viel Mühe gemacht, das Motorgehäuse von innen und außen geschweißt und nachbearbeitet, dicht ist es leider nicht, wie eine Überprüfung mit Spiritus und leicht erwärmten Gehäuse ergab!

Es war gar nicht der vermeintliche Riss, das ist nur ein Gussfehler, der eigentliche Schaden sitzt in der Motorhalterung, da läuft das Öl aus der Aufnahme für den Motorhaltebolzen (ein Korrosionsschaden, entstanden durch 36 Jahre unterlassene Pflege).

Das ist zwar grundsätzlich auch reparabel, aber wir haben uns entschlossen zunächst einmal den ganzen Motor zu tauschen, Ersatz ist genug da.

Diese dann doch aufwändigere Reparatur ist dann eine schöne Winterarbeit (für Gerd!). Da muss die Halterung aufgeschnitten werden, dann das Leck verschweißt und die Halterung schweißtechnisch nachmodeliert und dann bearbeitet und gebohrt werden. Für den Moment ist das einfach zu viel Aufwand!

Und weil der Ersatzmotor erst morgen kommt, habe ich mich heute während einiger Stunden der Bereinigung des Kabelbaumes hingegeben. Da hatten auch schon ein oder mehrere Spezialisten dran herumgewurschtelt. Strom(Kabel)- Diebe, Lüsterklemmen und allerlei nicht nachvollziehbare Verbindungsversuche. Nun ist alles wieder frisch und übersichtlich, mit neuen Steckern und neuen Ideen versehen und ich hoffe sehr, dass es auch funktioniert! Wir (ich werden sehen!

Morgen geht es weiter. Das war heute.

Also der schwarz angestrichene Ersatzmotor konnte uns nicht wirklich überzeugen. Insbesondere das erhebliche Axialspiel der Kurbelwelle, mehr als 5 Zehntel Millimeter, hat uns die Sorgenfalten auf die Stirn gemeißelt! Da stand erst einmal eine Diskussion ins Haus. Was tun? Schließlich habe ich entschieden, wir nehmen meinen Ersatzmotor! Gut, von dem kannte ich den Zustand auch nicht, sollte mal ein Projekt für mehrere lange Winterabende werden, aber er sah so ganz brauchbar aus. Das hat sich in der Folge auch bestätigt.

Ich habe ihn dann teilzerlegt, noch ein bisschen gereinigt und dann für seine weitere Verwendung in Franks Cup vorbereitet. Obwohl die verbauten Kolben und Zylinder wirklich nicht schlecht waren, habe ich mich entschieden Franks Kolben und Zylinder im ersten Übermaß zu verwenden. Die sind so gut wie neu, da waren noch die Hohnspuren in den Laufbüchsen. Alles wurden noch einmal gut gereinigt und dann mit neuen Dichtungen montiert.

Auch die 38 PS 1M0-Nocke aus seinem Motor kam zur Verwendung, in meinem Motor war nur eine 27 PS Standard-Nocke. Die Lichtmaschine (bereits neu verkabelt) und der Anlasser mit Freilauf stammen auch aus Franks Motor, die Teile fehlten bei meinem Motor. Natürlich habe ich auch seinen Zylinderkopf mit Ventildeckel übernommen, denn die Teile waren ja schon bearbeitet.

10 Stunden später waren fast alle Arbeiten erledigt, der Motor weitgehendst zusammen. Ein Scheißtag war das!

So, dann heute noch einmal 5 Stunden. Jetzt ist alles fast wie vorher. Was eine Plackerei! Gut, dass ich das nicht für Geld machen muss!

Bin mal sehr gespannt wie er später läuft. Er macht auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck!

Für heute ist Schluss!

Stunde der Wahrheit

Die letzten Arbeiten nach dem Motorwechsel waren gemacht, also stand heute einem ersten Probelauf nichts mehr entgegen! Oder doch?

Es stand, Der Anlasser gibt keinen Mucks von sich (obwohl geprüft), das Starterrelais klackert wie der Teufel, es passiert aber nichts! Hmmmm.

Also muss der Kicker seine Funktion unter Beweis stellen. Benzinflasche angeschlossen, Vergaser geflutet, ein Kick und die Möhre läuft!!!! Zunächst zwar nur auf einem Zylinder, aber wenigstens auf dem. Nach kurzer, heftiger Fehlersuche, diesen gefunden und nun pröttelt sie total geräuscharm auf beiden Töpfen vor sich hin! Super. Sie springt auf jeden einzelnen Kick willig an und das obwohl die Zündung noch nicht optimal eingestellt ist, denn meine Stroboskoplampe gab termingerecht ihren Geist auf. Eine neue ist bereits bestellt.

Bei der Elektrik ist noch Luft nach oben. es gibt Dinge die funktionieren und andere eben noch nicht. Gut, das kriege ich auch noch in den Griff!

Mit dem Eindruck des schönen Motorlaufs im Kopf habe ich die Arbeiten für heute beendet! Bin sehr zufrieden! Frank auch!

Dem Wahnsinn nahe

Der Motor war ja jetzt fertig und lief schön ruhig und mechanisch völlig unauffällig, also habe ich mich wieder der Elektrik zugewandt.

Eine extra angefertigte kleine Tabelle sollte mir dabei helfen.

Ein "Erledigt/Funktioniert-Kreuz"! folgte dem Anderen. Dann kam ich zu dem Punkt "Ladestrom". Also habe ich den Motor angekickt, das Messgerät zur Hand genommen und gerade als ich die Messspitzen an die Batterie anlegen wollte, knallte es im Motor ganz fürchterlich, er war schlagartig aus und nichts drehte sich mehr! Scheiße!

Völlig fassungslos habe ich mich erst einmal auf meinen roten Ikea-Stuhl gesetzt. Was war denn jetzt passiert? Ich ahnte Fürchterliches. Egal, wie immer ich auch dachte, eines war klar, ich musste den Motor aufmachen, um zu schauen, was da passiert war. Gesagt, getan! Nachdem die obere Motorhalterung demontiert war konnte ich den Ventildeckel abnehmen (alle Arbeiten am Zylinderkopf bis hinunter zu Kolben und Zylindern können im eingebauten Zustand erledigt werden), und wie durch Zufall sah ich, dass am Ritzel der Nockenwelle eine Schraube fehlte! Wieder Scheiße! Die war vorher da und musste nun irgendwo im Motor liegen. Also musste der wieder raus und im Zweifelsfall komplett zerlegt werden! Ich hätte heulen können! Ich wusste genau, dass ich die Schrauben korrekt angezogen hatte. Sie haben allerdings keinerlei Sicherung.

In trauriger Routine habe ich dann den Motor für den Komplettausbau vorbereitet und dann wieder aus dem Rahmen gehoben. Als er so auf meiner Werkbank stand habe ich mit einer kleinen Taschenlampe mal tief in den Steuerkettenschacht geleuchtet, und da lag das kleine Scheißerchen denn auch! Danke lieber Schraubergott, dass du mir weitere Arbeiten erspart hast. Mit einem langen Teleskopmagneten gelang es mir die Schraube wieder an das Tageslicht zu befördern. Schäden an der Steuerkettenverzahnung auf der Kurbelwelle habe ich nicht entdecken können. Puuuuh, Glück gehabt! Damit ging es dann auch weiter, denn ich hatte noch eine Ersatzschraube. Das ist deshalb ein Glücksfall, weil es sich um eine "M7" handelt. Die gibt es nur am Nockenwellenritzel, die hat normalerweise kein Mensch! Aber bin ich eigentlich noch ein Mensch? Keine Ahnung! Gut, ich habe dann alles wieder zusammengebaut und den Motor in den Rahmen verpflanzt.

Danach war meine Birne so leer, dass ich nicht einmal mehr wusste, wie man die Ventile einstellt (ich habe es wohl schon hundert Mal gemacht!). Egal, irgendwann habe ich es dann hingekriegt. Schnell die Krümmer dran, die Endtöpfe lose aufgesteckt und dann die Vergaser montiert. Probelauf!

Ich kicke ein Mal, zwei Mal, 20 Mal, nichts passiert! Jetzt wird es wirklich albern! Was war denn nun wieder los, das ging doch vorher!? Fast zwei Stunden habe ich mit der Fehlersuche zugebracht. Mein Kopf war soooo leer! Mehr aus Zufall, denn als Ergebnis, zielgerichteter Fehlersuche (dazu war ich gar nicht mehr in der Lage), sah ich dann, dass ich den Nocken vom Fliehkraftregler um 180° verdreht eingebaut hatte. So konnte es niemals funktionieren. Ok, ich habe ihn gedreht, danach ging alles wie von allein. Der Motor brummt wieder genau so ruhig wie vorher. Das Moped ist jetzt wieder zusammengebaut.

Als Britta nach Hause kam und mich sah, sagte sie nur: "Mein Gott, siehst du fertig aus!"

Das mag stimmen, aber letztendlich habe ich alles wieder hingekriegt und alles funktioniert. Zum Freuen bin ich heute zu kaputt! Die Schrauben vom Nockenwellenritzel sind nun eingeklebt!

Was ein Scheisstag!?

Nachdem heute meine neue Zündpistole kam, habe ich die Zündung eingestellt und bin mit dem wirklich guten Motorlauf sehr zufrieden. Die abgedaddelten Schrauben an und auf der Zündplatte habe ich alle durch Edelstahl-Inbus-Schrauben ersetzt!

Danach habe ich begonnen die Löcher im Monocoque zu bohren. Das ist Schwerstarbeit, weil alles beim ersten Bohren perfekt sein muss. Fehlversuche sind absolut unerwünscht!

Das Monocoque ist fertig gebohrt. KEINE Fehlversuche! Danach habe ich noch ein paar winzige Schadstellen gespachtelt. Jetzt noch einmal schleifen, dann ist es lackierfertig! Klasse.

Die Tage geht es mit der Vollverkleidung weiter.

Endspurt!

Alle Teile sind gebohrt. Jetzt muss nur noch die kaputte Verkleidungsscheibe überarbeitet werden. Dann erfolgt der Feinschliff. Arbeit für einen Tag!

Heute hat das Monocoque seinen letzten Schliff gekriegt. Ich denke es ist ganz gut geworden, zumindest ist es wieder heil. Den Rest muss der Lackierer leisten.

Und weiter geht es! Das letzte Teil!*)))

Fertig!

Von innen wird die Vollverkleidung nach dem Lackieren schwarz lackiert.

An dieser Stelle habe ich erst einmal eine Pause, jetzt ist der Lackierer dran!

So, die Verkleidung, das Monocoque und der Frontkotflügel sind vom Lackierer zurück. Dann kann es ja weitergehen. Zunächst habe ich heute mal die Verkleidung und das Monocoque von innen schwarz gestrichen. Das macht nicht nur ein ordentliches Bild sondern schafft auch eine einheitliche und saubere Oberfläche!

Das Monocoque ist jetzt im Tankbereich mit Schaumstoff ausgepolstert, das verhindert lästige Klappergeräusche.

Der Kotflügel ist zwar nicht original Pichler aber trotzdem ganz hübsch.

Jetzt geht es Schritt für Schritt weiter.

Jetzt sieht sie schon fast wieder aus wie eine Cup!

Der Dekorsatz ist bis auf die fehlenden Yamaha-Schriftzüge komplett.

Die Dekorstreifen sind gerade, die Kameraperspektive täuscht!

Die Vollverkleidung ist jetzt komplett fertig!

Alles mit dem von Frank so heiß geliebten Kantenschutz (5,5 Meter!).

Jetzt fehlen nur noch die Seitendekore auf dem Monocoque.

Mit dem Mittelteil geht es immer los!

Die linke Seite ist fertig!

Die rechte Seite auch!

Hier musste ich noch einmal ein Stück Dekor entfernen. Unter dem Dekor war wohl ein Papierrollenanfang, egal, es war knitterig! Geht ja gar nicht.

Das Ergebnis!

Die fehlenden Yamaha-Schriftzüge sind bestellt und im Zulauf! Ansonsten ist sie fertig!

Ich denke es hat sich gelohnt! F E R T I G !

Arbeitszeit: 156 Stunden

Kosten: 423,73 Euro

Änderungen /Maßnahmen:

  • Rahmen, Schwinge und Kleinteile gestrahlt und gepulvert
  • Vergaseranlage ersetzt und gereinigt
  • Kabelbaum überarbeitet
  • Amaturen getauscht
  • Gabelstandrohre getauscht
  • Gabelsimmeringe und Öl neu
  • Vorderrad mit zweiter Bremsscheibenaufnahme
  • zweiter Bremssattel SR 500
  • Doppelbremsscheibe
  • Stahlflexbremsleitungen
  • Monocoque repariert
  • Verkleidung repariert
  • Rumpfmotor getauscht
  • Motoröl und Filter neu
  • Transistorzündung
  • Tank geschliffen, gespachtelt, lackiert
  • Schubstangen Pichler-Fußrastenanlage erneuert
  • Fußrastengummis neu
  • Schalthebelgummi neu
  • Fußbremsknebel mit Schmiernippel
  • Silentblöcke Vollverkleidung und Monocoque neu
  • 1 Kipphebel erneuert
  • 3 Ventileinstellschrauben erneuert
  • DZM-Welle ergänzt
  • Wellendichtring Kickstarterwelle neu
  • Vorderradkotflügel getauscht
  • Krümmer entrostet, lackiert
  • Benzinhahn zerlegt und gereinigt
...

Hier finden Sie mich

53359 Rheinbach

Kontakt

Rufen Sie einfach an unter:

 

01573-1387290

 

oder nutzen Sie meine Mailanschrift:

 

torstenbischof@web.de