Auferstanden aus Ruinen oder
der Neuaufbau einer Yamaha XS 650
Es gibt Menschen, die haben eine Garage voller Teile, aber letztlich entsteht nichts daraus. Dafür kann es eine Vielzahl von Gründen geben, auf die ich hier aber nicht näher eingehen will! Also begab
es sich eines Tages, dass mich ein Freund fragte, ob ich ihm nicht aus seinen vielen Teilen eine XS 650 aufbauen könnte, und ich sagte "ja".
Es gab schon einen gepulverten Rahmen mit Anbauteilen, der Rest kam in Kisten und Kartons! Der Motor war nicht in einem Karton!
Doch seht selbst.
Ein paar Teile sind aus Lagerungsgründen locker zusammengesteckt, können aber so nicht bleiben.
Ja, und hier ist der Rest. Nun konnte es losgehen!*))) Manche Teile kamen auch im Eimer (und waren es auch!)!
Und wenn man schon dabei ist kann man ihn ja auch mal auseinandernehmen.
Gesagt, getan! Sieht doch lecker aus!
Ich spare mir hier den Rest der mühseligen Aufarbeitung und die Darstellung vieler Details. Aber das Ergebnis sollt ihr sehen! Voilá!
Das ganze Unternehmen dauerte ca. 82 Stunden und kostete ca. 600 Euro, darin enthalten sind mit VA-Speichen eingespeichte Räder und neue Reifen mit Schläuchen, plus
Montage!
Nicht darin enthalten sind unzählige Autokilometer zur Ersatzteilbeschaffung, dem Bringen und Holen von Teilen (z.B. zum Einspeichen der Räder), natürlich auch der ganze Kleinkram der zwar gebraucht
wird, aber nicht vorhanden ist, die Fahrt zum TÜV etc., etc.! TÜV mit Vollabnahme "ohne Mängel" war eine reine Ehrensache!
Der Lacksatz ist frisch lackiert (Dekorsatz und Farbe entsprechen dem letzten Baujahr 1984/1985) Die Endtöpfe waren oberflächentechnisch nicht mehr zu retten, da sie aber ohnehin sturzbedingte
Beschädigungen hatten (ohne dabei ihre Funktionstüchtigkeit zu verlieren) wurden sie gestrahlt und dann mit Auspufflack schwarz lackiert. Wer weiß, wie schweineteuer Auspuffe für eine XS sind, wird
diese Lösung verstehen und ertragen! So können sie noch ein paar Jahre ihren Dienst versehen!
Nach der erfolgreichen Vollabnahme beim TÜV ist das Motorrad nie mehr gefahren worden: heute, September 2013, ist der TÜV seit mindestens 1 1/2 Jahren abgelaufen! Laufleistung: 0 Km. Dazu: Kein
Kommentar!
Meine Winterarbeit 2008/2009
Das Schlimmste, dass es für einen echten "Alten Schrauber" gibt, sind die ewig wiederkehrenden Winter!
Wohl dem, der für diese Zeit eine sinnvolle Beschäftigung hat! Ich gehöre zu diesem Kreis.
Wie bereits mit einem Foto weiter vorn dargestellt, überholte ich eine
Moto Guzzi Le Mans II, Bj. 1980.
Oh Gott ... !? Warum ist sie nicht irgendwo in aller Stille (vielleicht am Straßenrand) abgebrannt? Die Elektrik dazu hatte sie doch.
Überholen bedeutet, alles muss zerlegt werden, viele (in diesem Fall alle) Teile überarbeitet und dann alles wieder so zusammengeschraubt werden, dass nicht allzu viele Teile übrig bleiben!
Fertig nach 152 Stunden! Kosten ca. 1200 Euro (darin enthalten: 2 neue Reifen mit Montage und Demontage der Altreifen und deren Entsorgung, 2 neue Zündspulen, ein
kompletter Satz Stahlflexbremsleitungen, etc., etc.), plus ca. 150 Euro für den TÜV. Das ist eigentlich "kleines" Geld für so ein hübsches Motorrad. Nimmt man allerdings den normalerweise fälligen
Arbeitslohn hinzu (152 x 72,50 Euro), dann kann man es getrost vergessen! Trotzdem, es hat sich gelohnt und es hat echt Spaß gemacht! Den Motor habe ich nicht gemacht, denn der lief ja!
Am 13.05.2009 erfolgte die Vollabnahme (ohne Mängel!) beim TÜV und nun kann es auch schon losgehen.
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